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PKV-Verband warnt vor Kostenlawine in der GKV

PKV-Verband warnt vor Kostenlawine in der GKVVon Jörg Droste – 24.04.2025, 13:00 UhrDie Diskussion um die langfristige Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung nimmt Fahrt auf. Während eine von der Bundesregierung geplante Kommission erst bis Frühjahr 2027 Vorschläge zur Stabilisierung des Systems liefern soll, warnen Gesundheitsexperten bereits jetzt vor massiven finanziellen Belastungen für Versicherte und Arbeitgeber. Neue Berechnungen des Verbands der Privaten Krankenversicherung verdeutlichen, welche Kostensteigerungen drohen könnten.Experten erwarten deutliche BeitragserhöhungenSchon im Koalitionsvertrag von SPD und Union ist die Rede davon, „die steigende Ausgabendynamik in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu stoppen“ und die strukturelle Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben zu schließen. Doch konkrete Maßnahmen lassen auf sich warten. In der Zwischenzeit rechnen führende Experten mit spürbaren Beitragserhöhungen.Bei der Häufigkeit von Krankschreibungen wegen Grippe gibt es massive regionale Unterschiede. Das geht aus aktuellen Daten des Bamer Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor.60 Prozent der GKV-Versicherten begrüßen die neue ePA, doch viele fühlen sich unzureichend informiert. Eine aktuelle Studie macht deutlich: Die Krankenkassen haben bei der ePA großes Potenzial – aber auch Nachholbedarf.Ab März bleibt vielen Senioren bis zu 1.120 Euro weniger Rente im Jahr. Grund dafür sind die gestiegenen Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen. Wie man die Mehrbelastung abfedern kann, zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox. Gesundheitsökonom Prof. Jürgen Wasem geht davon aus, dass der Beitragssatz zur GKV in den kommenden zwei Jahren ohne Reformen jährlich um etwa 0,2 Prozentpunkte steigen wird. Noch drastischer fällt die Prognose von Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, aus. Im Gespräch mit der Tageszeit „Welt“ vom April 2025 prognostiziert er für das kommende Jahr einen Anstieg um 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte – in einem pessimistischen Szenario sogar um 0,6 Prozentpunkte.Hunderte Euro Mehrbelastung für BeschäftigteDie Zahlen wirken zunächst abstrakt – doch die Auswirkungen auf die Versicherten sind konkret. Laut PKV-Verband müssten Beschäftigte mit Durchschnittseinkommen bei einer Erhöhung um 0,2 Beitragssatzpunkte ab Januar rund 492 Euro mehr pro Jahr aufbringen. Wer an der Beitragsbemessungsgrenze verdient, zahlt sogar 528 Euro zusätzlich.Bei einem Anstieg um 0,6 Punkte, wie von TK-Chef Baas im Extremfall befürchtet, steigt die Mehrbelastung auf 794 Euro für Durchschnittsverdiener und auf über 1.000 Euro für Gutverdiener. Grundlage der Berechnungen ist eine angenommene Entwicklung von Einkommen und Beitragsbemessungsgrenze analog zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre.Belastung für Wirtschaft und BeschäftigungDie steigenden Sozialbeiträge treffen aber nicht nur die Versicherten – auch die Wirtschaft könnte erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden, die Mehrbelastung gefährde letztlich die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Deutschland. Der Ökonom Nicolas Ziebarth vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung warnt laut PKV-Verband: „Die steigenden Sozialbeiträge sind heute eine der drängendsten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft“, wird Ziebarth zitiert. Studien zeigen, dass pro Beitragssatzpunkt 50.000 bis 100.000 Arbeitsplätze weniger pro Jahr entstehen könnten. Das sei aber nur ein Annäherungswert, so Ziebarth.

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