Die digitale Schizophrenie der Finanzwelt

Als ob wir nicht schon genug Entscheidungen zu treffen hätten, als ob unser Alltag nicht schon von einem Meer aus Optionen überflutet wäre – willkommen in der wundervollen Welt des Online-Finanzuniversums! Ein Ort, an dem Kurse rauf und runter tanzen wie betrunkene Seiltänzer, wo Minenfelder neben goldenen Münzen liegen und Derivate so komplex sind, dass selbst Einstein die Stirn gerunzelt hätte. Und das alles präsentiert in einem gemütlichen Format mit Büchern und Seminaren als Sahnehäubchen auf diesem dysfunktionalen Kuchen. Aber wer braucht schon mentale Stabilität, wenn man doch ständig zwischen „Kaufen“, „Verkaufen“ oder „Hilfe, ich habe keine Ahnung“ hin- und hergerissen wird?

Ein Labyrinth aus Nullen und Einsen

Apropos verwirrend – ich erinnere mich noch an jenen Tag vor ein paar Wochen, als ich zum ersten Mal die süße Versuchung namens Online-Finanzmarkt betrat. Was für ein Rausch! Wie ein hektischer Jahrmarkt für Masochisten mit Zahlenphobie. Da flimmerten die Kurse wild umher wie Glühwürmchen im Vollrausch, während mir Werbung für den neuesten Geheimtipp ins Gesicht sprang – als ob es so einfach wäre, finanzielles Glück per Mausklick zu erlangen. Doch wer braucht schon Realitätssinn in einer Welt voller digitaler Illusionen? Wissen ist Macht – außer man verliert binnen Sekunden seine gesamten Ersparnisse.

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