Altersvorsorge bei Selbstständigen: „Erheblicher Aufklärungsbedarf“

Altersvorsorge bei Selbstständigen: „Erheblicher Aufklärungsbedarf“Von Jörg Droste – 06.02.2025, 09:51 UhrEine repräsentative Umfrage unter rund 1.000 Selbstständigen in Deutschland zeigt: Die Sorge um die eigene Altersabsicherung ist weit verbreitet. Die Untersuchung, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Liechtenstein Life Assurance in der zweiten Jahreshälfte 2024 durchführte, verdeutlicht die Unsicherheit vieler Freiberufler, Klein- und Einzelunternehmer in Bezug auf ihre finanzielle Zukunft.Mit dem Jahreswechsel kommen einige Neuerungen auf die Versichertencommunitiy zu. Was sich 2025 ändert.Die FDP will Altersvorsorge mit Aktien stärken: Die Partei plant eine gesetzliche Aktienrente, steuerlich geförderte Depots und mehr Freiheiten bei Sparerfreibeträgen.Das Vertrauen der Berufstätigen in Aktien, Fonds und Anleihen als Altersvorsorge wächst 2024 deutlich. Dagegen verlieren Immobilien, die gesetzliche Rente und das Eigenheim an Bedeutung. Finanzielle Gewissheiten kommen ins Wanken, wie eine HDI-Umfrage unter fast 4.000 Berufstätigen zeigt.Laut den Umfrageergebnissen gehen 54 Prozent der Befragten davon aus, dass sie ihren aktuellen Lebensstandard im Ruhestand nicht halten können. Besonders groß ist die Besorgnis in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, in der 63 Prozent finanzielle Einbußen im Alter erwarten. Nur elf Prozent dieser Altersgruppe sehen sich ausreichend abgesichert. Auch unter den 50- bis 64-Jährigen überwiegt der Pessimismus: 61,3 Prozent befürchten finanzielle Einschränkungen im Ruhestand.Die Rolle der staatlichen FörderungUneinigkeit besteht unter den Selbstständigen hinsichtlich der Bedeutung staatlicher Förderung für die Altersvorsorge. Während 39,5 Prozent staatliche Unterstützung durch Freibeträge, Zuschüsse oder ähnliche Maßnahmen als wichtig oder eher wichtig bewerten, sehen fast ebenso viele darin kaum eine Rolle für ihre Vorsorgeentscheidungen. Zudem zeigt sich eine große Unsicherheit: Rund 21 Prozent der Befragten konnten keine klare Einschätzung zur Relevanz staatlicher Förderung abgeben.Die Studie zeigt zudem deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Während gerade einmal 24,7 Prozent der 18- bis 29-Jährigen staatliche Fördermaßnahmen als relevant einstufen, erkennen ältere Selbstständige darin eher Vorteile. In der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen hält eine relative Mehrheit von 44 Prozent staatliche Unterstützung für wichtig oder eher wichtig.Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass viele Selbstständige in Deutschland vor großen Herausforderungen bei der finanziellen Absicherung ihres Ruhestands stehen. Der Wunsch nach verlässlichen Vorsorgemöglichkeiten ist groß – die Frage, wie die richtige Balance zwischen individueller Eigenverantwortung und staatlicher Unterstützung gefunden werden kann, bleibt jedoch umstritten.Dr. Aron Veress, CEO von Liechtenstein Life, kommentiert die Studienergebnisse: „Eine finanziell wirksame Altersvorsorge ist für Selbstständige ohne staatliche Rentenperspektive essenziell. Gerade für jüngere Selbstständige bieten private Vorsorgeinstrumente intelligente Möglichkeiten, auch mit kleinen monatlichen Beiträgen langfristig effektive Vorsorgepolster für die Zeit nach dem aktiven Erwerbsleben aufzubauen. Unsere Studie zeigt, dass für Makler und Vermittler in dieser Frage noch erheblicher Aufklärungsbedarf bei ihren selbstständigen Kunden besteht.“

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