Industrie- und Logistikimmobilienmarkt übertrifft Vorjahresniveau
22.04.2025 Industrie- und Logistikimmobilienmarkt bertrifft Vorjahresniveau Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt generierte im ersten Quartal 2025 einen Flchenumsatz von rund 1,3 Millionen Quadratmetern. Dies entspricht einem Plus von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eigennutzer machten rund 15 Prozent am Flchenumsatz aus. Bemerkenswert ist, dass in den ersten drei Monaten so viele Abschlsse ber 20.000 Quadratmeter registriert wurden wie im Gesamtjahr 2024 (17). So wurden rund 9 Prozent aller Abschlsse in diesem Bereich gettigt und waren fr 43 Prozent des Flchenumsatzes verantwortlich. Darber hinaus fanden diese Groanmietungen fast ausschlielich in den etablierten Logistikregionen (inklusive der Top-8-Mrkte) statt. Der Fokus der Nutzer lag dabei auf den Mrkten in Hessen und Nordrhein-Westfalen, wo 63 Prozent der Groanmietungen stattfanden. Positives Ergebnis in den Top-8-Mrkten Die Top-8-Industrie- und Logistikimmobilienmrkte generierten in den ersten drei Monaten 2025 einen Flchenumsatz von rund 562.000 Quadratmetern und waren somit fr 45 Prozent des gesamten Flchenumsatzes in Deutschland verantwortlich. Das Ergebnis entspricht einem Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und liegt 5 Prozent unter dem Fnfjahresdurchschnitt. Auch die Anzahl der Abschlsse ist im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. Steffen Sauer, Head of Industrial & Logistics Letting bei Colliers: Dieses positive Ergebnis deutet darauf hin, dass sich der Vermietungsmarkt nach den Krisenjahren langsam wieder erholt. Bereits Ende 2024 haben wir gesehen, dass Gesuche wieder konkreter werden, und auch in den letzten Monaten haben wir eine leichte Zunahme der Flchenanfragen registriert. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend 2025 fortsetzen wird. Besonders in engen Mrkten sehen wir, dass hochwertige Logistikflchen weiterhin schnell vermietet werden. So wurden die Untermietflchen, die letztes Jahr in Kln auf den Markt gekommen sind, schnell von diesem absorbiert und auch die in Dsseldorf freigewordenen Flchen, als Folge von Insolvenzen in der Textilindustrie, sind grtenteils wieder vermietet. Auf der anderen Seite weisen Leipzig und Berlin weiterhin hohe Flchenverfgbarkeiten auf. Dies verdeutlicht, dass die regionale Betrachtung besonders wichtig ist. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten fnf der Top-8-Regionen eine Zunahme beim Flchenumsatz. Den hchsten Flchenumsatz generierte Hamburg mit 121.000 Quadratmetern. Dsseldorf verzeichnete, dank einiger grovolumiger Abschlsse, die grte Zunahme beim Flchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr (+145 Prozent). Mnchen wies im 12-Monatsvergleich zwar den grten Rckgang beim Flchenumsatz auf (-63 Prozent), der Vermietungsumsatz wurde jedoch um zwei Drittel bertroffen. Der Fokus der Nutzer lag vor allem auf dem kleinteiligen Flchensegment bis 3.000 Quadratmeter. Rund 61 Prozent aller Abschlsse wurden in diesem Bereich gettigt, waren jedoch lediglich fr 17 Prozent des Flchenumsatzes verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in den Top-8-Regionen auch wieder mehr Abschlsse ber 10.000 Quadratmetern registriert. Die grte Anmietung fand in der Logistikregion Dsseldorf, in Mnchengladbach, statt, wo Goodcang rund 42.000 Quadratmeter Logistikflche im Bestand anmietete. Der zweitgrter Abschluss und gleichzeitig die grte Eigennutzeransiedlung fand in Hamburg statt. Dort wurde der Spatenstich fr eine rund 34.000 Quadratmeter groe Logistikhalle gesetzt. Strkste Nutzergruppe mit einem Anteil von 30 Prozent am gesamten Flchenumsatz bildeten Handelsunternehmen, gefolgt von Logistikdienstleistern mit 27 Prozent und dem Produzierenden Gewerbe mit 23 Prozent. Durchschnittsmieten wachsen strker als Spitzenmieten Die Top-8-Logistikregionen verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr ein durchschnittliches Mietwachstum von 3 Prozent bei der Spitzen- und 5 Prozent bei der Durchschnittsmiete. Mnchen weist mit 9,50 Euro pro Quadratmeter die hchste Spitzenmiete auf. Kln hat im ersten Quartal als einziger Standort eine Seitwrtsbewegung bei den Mieten gemacht. Der Vermietermarkt hat sich bekanntermaen zu einem Mietermarkt gewandelt. Diese Tendenz wird in diesem Jahr, mit regionalen Ausnahmen, weiterhin anhalten. Nichtsdestotrotz ist die Anzahl der Immobilien, die auf die Bedrfnisse der Kunden ausgelegt sind, begrenzt. Whrend die Nominalmieten weiterhin hoch sind, sorgen Incentives dafr, dass die Effektivmieten niedriger ausfallen. So ist bei langfristigen Mietvertrgen ein mietfreier Monat pro Vertragsjahr an den meisten Standorten keine Seltenheit mehr. Impulse aus den Bereichen E-Commerce und Batterielagerung werden zu einem Fortschreiten der Belebung auf dem Vermietungsmarkt beitragen, sodass wir einen Flchenumsatz leicht ber dem Vorjahresniveau von 2,1 Millionen Quadratmetern erwarten. Darber hinaus erwarten wir, dass aufgrund der neuen Zollpolitik der USA neue Handelsbeziehungen entstehen werden und dies zu einer Vernderung der bestehenden globalen Lieferketten fhren wird. Bereits in der Vergangenheit haben wir gesehen, wie globale Krisen beispielsweise zu mehr Lagerkapazitten in Deutschland gefhrt haben, so Sauer abschlieend. zurck